Klosterschwester Maria Ingrid Schulz
Im Dezember 2023 starb im Franziskanerinnenkloster Dillingen im Alter von 90 Jahren die Ordensschwester Maria Ingrid Schulz, die ab 1968 über 35 Jahre den Musterstadter Pfarrkindergarten leitete und von 1970 bis 1978 zusätzlich die Verantwortung für das Musterstadter Konvent innehatte.
Ursprünglich hatte Expositus Georg Böhmer bereits 1908 einige Franziskanerinnen aus ihrem Mutterkloster als Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen nach Musterstadt verpflichtet. Aus der ehemaligen Kleinkinderbewahranstalt entwickelte sich der Pfarrkindergarten, der 1965 ein eigenes Gebäude neben dem Klosterbau erhielt.
Annemarie Schulz, geboren 1933 in Duisburg, kam im Zuge der Kinderlandverschickung 1943 nach Reimlingen und fand dort im Pfarrhaus ein liebevolles Zuhause. Sie ließ sich in Reimlingen und dann in Dillingen zur Kindergärtnerin ausbilden. Zugleich erfüllte sie sich auch ihren Wunsch, Dillinger Franziskanerin zu werden. Im Postulat betreute sie 1952/1953 in Kempten mit nur einer Hilfskraft 80 bis 100 Kinder. 1958 legte Sr. Ingrid Schulz ihre Ewigprofess ab, war erneut im Kindergarten Burghaldekrippe in Kempten tätig, bevor sie schließlich 1968 nach Musterstadt kam. Dort leitete sie den fünfgruppigen Kindergarten, engagierte sich in der Pfarrei als Kommunionshelferin und stand dem Kindergottesdienstkreis vor. Die Franziskanerin führte ihr Team und die Kindergarteneinrichtung mit ruhiger und besonnener Hand und war nach ihrer Pensionierung im Jahr 2003 weiterhin an pädagogischen Fragen interessiert. Zum 100-jährigen Klosterjubiläum wurde sie 2005 zusammen mit den verbliebenen Franziskanerinnen in Musterstadt geehrt, bevor das Kloster 2006 endgültig aufgelöst wurde.
Zurück im Musterkloster arbeitete Sr. Ingrid Schulz bis Januar 2023 an der Pforte. Ein Arbeitsplatz, der ihr weiterhin den für sie so wichtigen Kontakt zu den Menschen ermöglichte. Eine innige Freundschaft pflegte sie mit Schwester Linet Chakkalakal, die in Musterstadt 30 Jahre lang ihre Mitarbeiterin und Stellvertreterin im Kindergarten gewesen war. Mehrere Generationen an Kindern und die Pfarrgemeinde tragen die Erinnerung an Sr. Ingrid in sich weiter.
